Rückkehr zum Gold-Standard? Ackermann mischt sich ein
11.11.2010, 13:08 UhrFür Josef Ackermann gibt es keinen Grund zur Sorge: Noch während sich die Staats- und Regierungschefs in Seoul um Lösungen im Währungsstreit bemühen, wirbt der prominenteste Vertreter der deutschen Bankenbranche am Rande des G20-Gipfels für das freie Spiel der Kräfte. Der Dollar sei eigentlich gar nicht unterbewertet, betont er, und "China muss man verstehen".
Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, sieht keine Notwendigkeit für ein neues Weltwährungssystem. "Ich bin der Meinung, dass das Währungssystem, das wir haben, eigentlich ein gutes ist", sagte er am Rande des G20-Gipfels der "Financial Times Deutschland". Hintergrund sind Überlegungen des kommenden G20-Gastgebers Frankreich. Staatschef Nicolas Sarkozy hatte angekündigt, die Beziehungen zwischen den Landeswährungen generell auf den Prüfstand stellen zu wollen. Im Rahmen der französischen G20-Präsidentschaft im kommenden Jahr will Sarkozy über eine Reform des Weltwährungssystem sprechen.
Eine Rückkehr zum Goldstandard hält Ackermann für den falschen Weg: "Ich glaube weder, dass wir zu einem Goldstandard zurückkehren sollten, noch, dass fixe Wechselkursen ein stabiles System wären." Zuvor hatte Weltbankpräsident Robert Zoellick angeregt, Gold wieder zu einem Orientierungspunkt der internationalen Währungen zu machen.
Ackermann, der in Seoul am sogenannten Business Summit mit mehr als 100 Spitzenvertretern aus der Weltwirtschaft teilnahm, versuchte auch den Eindruck europäischer Politiker zurechtzurücken, der US-Dollar sei gegenüber dem Euro unterbewertet. Die US-Notenbank hatte angekündigt, über den Kauf von Staatsanleihen 600 Mrd. Dollar frischen Geld in die Wirtschaft zu pumpen.
"Ich finde, der Markt reagiert eigentlich ganz gut auf die Fundamentaldaten", sagte Ackermann. In den vergangenen Monaten sei der Euro zunächst stärker gewesen, habe dann wegen der Schuldenkrise in der EU verloren und liege jetzt "irgendwo dazwischen".
Ackermann verteidigte China, dass seine Währung nicht freigibt und nur langsam aufwerten lässt. "China muss man verstehen, die sind in einer Phase des Übergangs zu noch mehr Marktwirtschaft", sagte er. "Da braucht man einfach Zeit und man muss da Geduld haben. Die Chinesen werden sich auch nicht zu einer Wechselkurskorrektur drängen lassen."
Quelle: ntv.de, mmo/dpa
- Programm
- Mitschnitte
- Zuschauerredaktion
- Pressestelle
- Kontakt
- Hinweisgeber
- Jobs bei ntv.de
- Digital Signage
- mobil & Apps
- Newsletter
- RSS-Feeds
- X
- Gutscheine
- Produktvergleiche
- Autoleasing
- Unternehmen
- Immobilienbewertung
- Broker-Vergleich
- Website erstellen
- Hosting